Döring Stahlbau GmbH

Niedrige Lärmschutzwand

Um die Belästigung der Anwohner im Bereich von Bahnstrecken und Straßen zu reduzieren wurden bundesweit verschiedene Systeme zur Lärmminderung getestet.
Dabei wurden nicht nur die akustischen Eigenschaften bewertet, sondern auch ästhetische und städtebauliche Gesichtspunkte berücksichtigt.
An diesem Punkt zeigten sich deutlich die Nachteile der Gabionen und der hohen Lärmschutzwände. Auch wenn bei hohen Lärmschutzwänden eine Reduzierung des Schalls gegeben war, ist es für Anwohner fast unzumutbar mit einer meterhohen Schallschutzwand vor dem Fenster leben zu müssen.

Eine effektive Lösung zur Lärmreduzierung und gleichzeitig eine optisch ansprechende und unauffällige Möglichkeit des Schallschutzes wurde mit der innovativen Lärmschutzwand „KD plus“ entwickelt.

In Zusammenarbeit mit namhaften Ingenieurbüros, dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und dem Fraunhofer-Institut, entwarfen wir eine Lösung, die bei minimalstem Materialeinsatz und geringer Bauhöhe ein Maximum an Lärmschutz gewährleistet.

Die Grundüberlegung war, dass die wesentliche Lärmquelle beim Zugverkehr durch die Roll-, Lager- und Bremsgeräusche sowie durch Gleisunebenheiten hervorgerufen.
Nach intensiver Planung und Erprobung gelang uns schließlich eine Eliminierung dieser Geräusche und des Lärms mit einer gleisnahen, niedrigen Wand aus Stahl und speziellen Materialien. Im Vergleich mit herkömmlichen Schallschutzwänden konnten wir dadurch den Materialeinsatz wesentlich reduzieren und den Lärmschutz gleichzeitig erhöhen.

Das Gerüst der Wand besteht aus einer Schweißkonstruktion. Auch hier wurden die strengen Anforderungen an Material und Fertigung nach DBS 918002 und DBS 918005 erfüllt. Somit werden höchste Sicherheit auch bei hohen Zugdurchfahrtsgeschwindigkeiten und eine lange Lebensdauer garantiert.
Die eigentlichen Lärmschutzelemente sind besondere, in Stahlrahmen gefasste Wellblechelemente mit hochabsorbierenden Schalldämmstoffen.
Um die Lärmschutzwand auf allen anstehenden Untergrundverhältnissen einsetzen zu können, entwickelten wir zudem unterschiedliche Gründungsvarianten.
Dabei wird das Fundament in Form von Rammpfählen oder Betonteilen ausgeführt.
Somit kann die niedrige Lärmschutzwand mit Tief- oder Flachgründung auch an Hängen und Böschungen eingesetzt werden.
Der Abstand der Trageelemente ist variabel und kann dem Streckenverlauf an Kurven angepasst werden. Nach den Anforderungen für Lärmschutzwände an Eisenbahnstrecken ist auch die Übersteigbarkeit in den geforderten Abständen gewährleistet. Dies ist besonders wichtig, wenn der Zugbereich innerhalb kürzester Zeit verlassen werden muss oder Rettungskräfte Zugang zum Gleisbereich benötigen.

Die niedrige Lärmschutzwand „KD plus“ wurde vom Eisenbahnbundesamt (EBA) für den Einsatz an Eisenbahnstrecken getestet und zugelassen.
Bisher wurden einige Streckenabschnitte der Deutschen Bahn im Rheintal mit unserer niedrigen Lärmschutzwand erfolgreich ausgerüstet. Hierbei setzte man bewusst die Vorteile der geringen Bauhöhe bei hoher Lärmminderung ein, um den ästhetischen Anspruch im UNESCO Welterbe Rheintal gerecht zu werden.
Mit der Entwicklung dieser niedrigen Lärmschutzwand konnten wir erstmals eine drastische Reduktion von Lärm, Schall UND Baukosten in Verbindung mit geringsten Baumaßen vereinen.
Eine Leistung, die auch mit einer Auszeichnung – dem Stahl-Innovationspreis – honoriert wurde.